Kontakt Reaktivpanzerung

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Die Kontakt Reaktivpanzerung ist eine Zusatzpanzerung aus russischer Produktion. Sie soll Panzer sowie andere Fahrzeuge einen höheren Schutz gegen Panzerwehrwaffen bieten. Es gibt zwei Arten der Kontakt Reaktivpanzerung, Kontakt 1 sowie Kontakt 5. Können modular an Fahrzeugen nachgerüstet werden oder teilweise direkt an die Wannen der Fahrzeuge verbaut werden.

Kontakt 1

T-72B mit Kontakt 1 Reaktivpanzerung

Die Kontakt 1 Reaktivpanzerung wurde 1983 bei den russischen Streitkräften eingeführt. Dabei handelt es sich um einzelne Module die wie kleine Kästchen aussehen. Sie haben eine Grundfläche von ca. 314 × 148 mm. In diesen Kästchen ist ein Element verbaut, welches aus zwei Stahlplatten sowie einem Sprengstoff besteht. Die Stahlplatten haben eine dicke von ca 2 mm, zwischen den Stahlplatten ist der Sprengstoff verbaut, der ca eine dicke von 6 mm hat. Das gesamte Modul hat ein Gewicht von ca 5,7 kg. Die Anzahl der Module ist von Panzer zu Panzer unterschiedlich, beträgt aber in der Regel ca 150 Module.
Die Kontakt 1 bietet nur Schutz gegen Hohlladungsgeschosse (HEAT) nicht gegen Wuchtgeschosse (APFSDS) oder Tandemhohlladungen. Beim Auftreffen eines Hohlladungsgeschoss wird ein Strahl erzeugt, der den Panzerstahl durchdringen soll. Durch die Reaktivpanzerung durchdringt der Strahl die erste Stahllatte und trifft auf den Sprengstoff. Dieser explodiert, wodurch die beiden Stahlplatten weggeschleuderte werden. Dadruch das die Platten sich bewegen und der Sprengstoff explodiert ist, muss der Strahl des Hohlladungsgeschoss die Panzerplatten erneut durchdringen. Außerdem wird der Strahl beim Aufbau gestört und verliert dadurch Energie. Beim Auftreffen auf den Panzerstahl ist dann nicht mehr genug Energie des Strahls vorhanden, um diesen zu durchdringen. Je nach Art des Hohlladungsgeschoss und dem Winkel der Reaktivpanzerung bietet sie mal mehr mal weniger Schutz.
Der Sprengstoff, der in den Modulen verbaut ist, ist sehr stabil und kann nicht durch Treffer mit Handfeuerwaffen zum Explodieren gebracht werden. Auf Treffer mit Wuchtgeschosse lösen ihn nicht aus. Durch die Explosion eines Moduls bei einem Treffer werden umliegenden Module ebenfalls zur Explosion gebracht. Dabei können Beschädigungen am Panzer auftreten durch her rumfliegenden Metallteile.
Kontakt 1 bietet eine zusätzliche Panzerung von ca 400 mm RHA zu der normalen Panzerung.

Kontakt 5

T-80U mit Kontakt 5 Reaktivpanzerung an Wanne und Turm

Kontakt 5 ist eine Weiterentwicklung der Kontakt 1 Reaktivpanzerung. Sie kann auch die reckt in die Wanne der Panzer eingearbeitet werden und ist daher nicht so offensichtlich.
Im Kontakt 5 ist ein neuer Sprengstoff verbaut. Zudem hat man eine dickere Stahlplatte auf der Oberseite sowie teilweise zwei Elemente aus Sprengstoff und Stahlplatten. Der neue Sprengstoff ist empfindlicher als der Vorgänger und löst dadurch auch bei Treffer mit einem Wuchtgeschoss aus. Die Funktionsweise der Panzerung ist gleich zu der Kontakt 1. Bei einem Treffer mit dem Wuchtgeschoss löst der Sprengstoff aus und verformt dadurch die Wuchtgeschosse. Zusätzlich kann auch die Flugbahn durch die Metallplatten verändert werden. Dieser Effekt ist aber nur sehr gering und bietet daher nicht so viel Schutz.
Kontakt 5 bietet eine zusätzliche Panzerung von ca 600 mm RHA bei Hohlladungsgeschossen sowie 200 mm RHA bei Wuchtgeschossen zu der normalen Panzerung.