Hohlladungsmunition

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Hohlladungsmunition wird meist dazu eingesetzt, um gepanzerte Fahrzeuge zu bekämpfen.

Aufbau

Hohlladungen bestehen immer aus Sprengstoff, einem Liner aus einem gut formbaren Metall mit möglichst hoher Dichte und einem Zünder. Zudem kommt noch eine ballistische Haube und ein Metallkegel. Diese werden alt HEAT (High-explosive anti-tank) Geschosse bezeichnet
Am Ende der Granate befindet sich ein Zünder, der den Sprengstoff zum Explodieren bringt. Davor ist das formbare Metall in einer V-Form verbaut wobei die Spitze nach Hinten zeigt. Davor sitzt ein Metallkegel, der von einer ballistischen Haube abgedeckt ist. Am Kopf der Granate befindet sich spitz zulaufen der Auslöser, der dem Zünder den Impuls zum Zünden gibt. Das formbare Metall besteht überwiegend aus Kupfer. Bei einigen Varianten kommt aber auch Uran oder Tantal zum Einsatz.

Wirkung

Bildung eines kumulativen Strahls

Beim Auftreffen der Granate auf ein Objekt wird durch den Auslöser ein Impuls an den Zünder gegeben der den Sprengstoff zur Explosion bringen. Durch die Explosion des Sprengstoffs und der Verformung des formbaren Metalls bildet sich ein kumulativer Metallstrahl. Dieser wird mithilfe des Metalltrichters gebündelt und schießt nach vorn raus. Der kumulative Metallstrahl erreicht eine Geschwindigkeit zwischen 7 km/s bis 10 km/s beim Auftreffen auf das Ziel. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Stahls und der extrem hohen Drücke schiebt sich der kumulative Metallstrahl durch die Panzerung und drückt diese weg. Beim Durchschlagen der Panzerung kann der Metalldraht die Munition sowie den Treibstoff zur Explosion bringen. Zudem kommen Splitter, die durch die Luft Fliegen und weiteren Schaden anrichten.
Der kumulative Metallstrahl benötigt etwas Raum, um sich zu bilden. Dazu sind viel Geschosse mit einem Abstandsdorn versehen. Dieser ist je nach Geschossart unterschiedlich lang. Ist der Abstand zu groß verliert der Strahl wiederum an Energie wodurch die Durchschlagleistung beeinträchtigt wird.

Viele moderne Panzerabwehrwaffen nutzen eine Tandemhohlladung. Dabei befindet sich eine kleine Hohlladung im vorderen Bereich das Geschoss. Diese soll die Zusatzpanzerung bereits schwächen oder Reaktivpanzerung zum Explodieren bringen, sodass die Hauptladung direkt die Hauptpanzerung durchschlagen kann.

Nachteile

Wird der kumulative Metallstrahl unterbrochen, verliert er seine Energie und kann die Panzerung nicht mehr durchdringen. Zudem können Käfig-, Verbund-, Schott- und Reaktivpanzerungen die Wirkung des Strahls verringern.

Vorteile

Hohlladungsmunition muss nicht verschlossen werden, um Schaden am Ziel anzurichten. Neben den Granden, die verschossen werden können durch Panzer oder Panzerabwehrwerfer wie der M3 MAAWS oder der RPG-7 gibt es auch kleine 40 mm Granaten und sogar Handgranaten mit Hohlladung Eigenschaft. Im Zweiten Weltkrieg gab es auch Haftminen.

HEDP

HEDP Geschossen sind vom Aufbau ähnlich. Sie haben oft keine ballistische Haube und kein Metallkegel, sondern eine Splitterhülle. Dadurch wird immer noch die panzerbrechenden Funktion gegeben und zudem wird eine Splitterwolke erzeigt. Die Durchschlagleistung ist nicht so hoch wie bei HEAT geschossen. Dafür werden umstehende, nicht gepanzerte Ziele ebenfalls bekämpft bzw. verwundet.